Hier finden Sie einen Überblick vieler Begriffe, die mit der Reformation verbunden sind.

Als Bibel (altgriechisch βιβλία biblia „Bücher“; daher auch Buch der Bücher) bezeichnet man eine Schriftensammlung, die im Judentum und Christentum als Heilige Schrift mit normativem Anspruch für die ganze Religionsausübung gilt.
Die Bibel des Judentums ist der dreiteilige Tanach, der aus der Tora (Weisung), den Nevi’im (Propheten) und Ketuvim (Schriften) besteht. Diese Schriften entstanden seit etwa 1200 v. Chr. im Kulturraum der Levante und Vorderen Orient und wurden bis 135 n. Chr. kanonisiert.
Das Christentum übernahm alle Bücher des Tanachs, ordnete sie anders an und stellte sie als Altes Testament (AT) dem Neuen Testament (NT) voran. Beide Teile wurden bis zum 3. Jahrhundert für kanonisch erklärt; spätere christliche Konfessionen haben diesen Kanon leicht abgewandelt. Die zweiteilige Bibel ist das am häufigsten gedruckte und publizierte und in die meisten Sprachen übersetzte schriftliche Werk der Welt.

Mit ihr verfolgen die Fürsten und Räte der Städte das Ziel, die Pfarrer und Prediger hinsichtlich ihrer Qualifikation für geistliche Aufgaben zu überprüfen, sich über die sittlich-religiösen Zustände der Gemeinden zu informieren und den kirchlichen Besitz aufzuzeichnen. Der Visitation unterliegen kirchliche Personen, Sachen, Orte und Anstalten. Seit dem 15. Jahrhundert wurden die Visitationen zunehmen von Beauftragten des Landesherren durchgeführt. In der Reformationszeit wurden die landesherrlichen Visitationen bald durchweg das Mittel zur Einführung der neuen Kirchenordnung.

Als Augsburger Interim oder auch nur als Interim (lateinisch für „Zwischenzeit“) wird eine Verordnung Kaiser Karls V. bezeichnet, mit der er nach dem Sieg über den Schmalkaldischen Bund seine religionspolitischen Ziele im Heiligen Römischen Reich durchsetzen wollte. Das 1548 als Reichsgesetz erlassene Interim sollte für eine Übergangszeit die kirchlichen Verhältnisse regeln, bis ein allgemeines Konzil über die Wiedereingliederung der Protestanten in die katholische Kirche endgültig entschieden hätte.

Das Augsburger Interim stieß sowohl auf protestantischer als auch auf katholischer Seite auf Ablehnung. In den süddeutschen protestantischen Gebieten wurde es mit staatlichem Zwang, in den norddeutschen jedoch nur oberflächlich durchgeführt. Bereits 1552 war Karl nach einem Aufstand protestantischer Fürsten gezwungen, das Interim wieder zurückzunehmen und die konfessionelle Spaltung des Reiches zu akzeptieren.

Das Kirchenpatronat (lat. ius patronatus) ist die Schirmherrschaft eines Landes- oder Grundherrn (auch einer Gebietskörperschaft) über eine Kirche, die auf seinem Gebiet liegt.
Patron ist die aus dem Lateinischen übernommene Entsprechung für Kirchherr (auch Kilchherr im Schweizer Sprachraum). Unter einem Kirchenpatronat versteht man allgemein eine Rechtsbeziehung zwischen einer Kirchengemeinde und ihrem Patron. Je nach rechtlicher Ausgestaltung kann ein Patronat von einer weiblichen oder männlichen Person wahrgenommen werden, die eine besondere Verantwortung für eine Kirche übernimmt; sei es in Form eines regelmäßig zu zahlenden Beitrages oder in Form einer Baulastverpflichtung.

Der evangelische Prädikant (lateinisch praedicare ‚predigen‘ abgekürzt Präd., Präd.in) wird auch als Hilfsprediger, Predigthelfer, Laienprediger und Ältestenprediger bezeichnet. Prädikanten sind Absolventen einer speziellen theologischen Unterrichtung. Sie bearbeiten vorliegende oder verfassen selbständig eigene Predigten und dürfen innerhalb der evangelisch-landeskirchlichen Gemeinden frei verkündigen. Ihr Dienst ist prinzipiell ehrenamtlicher Natur. Früher war für sie eher die Bezeichnung Lektor gebräuchlich.

Am Abendmahl feiern Christinnen und Christen die Gemeinschaft mit Jesus Christus und die Gemeinschaft untereinander.
Beim Abendmahl kommen Christinnen und Christen zusammen und teilen miteinander Brot und Wein. Das hat eine besondere Bedeutung: Als er beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern Brot und Wein reichte, sagte Jesus: „Dies ist mein Leib“ und „Dies ist mein Blut“. So erzählt es die Bibel (Mt 26,17–30; 1Kor 11,17–26). Er meinte damit, dass er über seinen bevorstehenden Tod hinaus in der Feier des Abendmahls mit den Jüngern verbunden bleiben werde. Er hat seinen Jüngern aufgetragen, das Abendmahl in dieser Weise weiter zu feiern.

Mit Einführung des fortschrittlichen Reichsrechts, der "Carolina", 1532 wurde die Hexenverfolgung Angelegenheit weltlicher Gerichte. Zudem kursierten der berüchtigte "Hexenhammer" und vor allem der auf Deutsch abgefasste "Laienspiegel" als Handreichungen, woran man Hexen überhaupt erkennen sollte und wie man mit ihnen zu verfahren hat.

Als Katechismus wird ein Handbuch zur Unterweisung in christliche Glaubensfragen verstanden. Alle Ausprägungen des christlichen Glaubens kennen solche Handbücher. Der Reformator Martin Luther hat zum Beispiel zwei solche Bücher geschrieben.

Die Taufe ist ein christlicher Ritus, der seit der Zeit des Neuen Testaments besteht. Die Auffassungen über Voraussetzung, Durchführung und Wirkung der Taufe sind in den christlichen Kirchen und Gemeinschaften verschieden; sie kann die Eingliederung in die Gemeinschaft der Christen oder ein öffentliches Glaubensbekenntnis bedeuten. Vollzogen wird die Taufe durch Übergießen des Täuflings mit Wasser (Infusionstaufe) oder das Untertauchen im Wasser (Immersionstaufe). Dabei wird eine Taufformel gesprochen.

Ein Kloster ist eine Anlage, in der Menschen (in den kontemplativen Orden Mönche oder Nonnen genannt) in einer gemeinschaftlichen, auf die Ausübung ihres Glaubens konzentrierten, Lebensweise zusammenleben (Vita communis). Die Klosteranlage besteht in der Regel aus Kult-, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und eventuell noch weiteren Bauwerken.

Der Begriff Mönchtum bezeichnet die Gesamtheit der von Mönchen und Nonnen praktizierten geistlich geprägten Lebensformen. Das Mönchtum ist eine von asketischen Idealen bestimmte Lebensweise, um in Abkehr von der Welt den weltlichen Zielen zu entsagen und das eigene Leben einem spirituellen Ziel zu widmen. Das Mönchtum existiert in verschiedenen Religionen, so vor allem im Buddhismus und im Christentum, ferner im Hinduismus und im Daoismus.