Boykott gegen jüdische Geschäfte am 1. April 1933

Der Beginn des Ausschlusses der jüdischen Bürger aus dem öffentlichen Leben.
boykott01

In einem Schreiben vom 23.September 1933 beschwerte sich die Webag, (Webwaren-Aktien-Gesellschaft), beim Reichswirtschaftsministerium über den Boykott ihrer „Anschlusshäuser“. Dabei handelte es sich um die Kaufhäuser Conitzer & Söhne und Kaufstätte Haus Central in Brandenburg als Abnehmer der von der Webag hergestellten Produkte. In unmittelbarer Nähe zum Kaufhaus Conitzer & Söhne befand sich ein „Stürmerkasten“ in dem regelmäßig Fotos von Kunden jüdischer Geschäfte ausgestellt wurden, was zur Beunruhigung der Bevölkerung führte.

Im Kino „Capitol“ wurden in der Reklame Anzeigen gezeigt, in dem Geschäfte mit dem runden NS-Hago Zeichen für arische Geschäfte warben. Die Unterschrift lautete “Der Volksgenosse kauft in arischen Geschäften und wo kaufst Du?“. In einigen Brandenburger Betrieben wurden die Namen jüdischer Geschäfte verlesen und die Arbeiter unter Androhung des Verlustes des Arbeitsplatzes darüber belehrt, dass sie dort nicht einkaufen dürften.