Hans Heinze
Hans Heinze (* 18. Oktober 1895 in Elsterberg; † 4. Februar 1983 in Wunstorf) war ein deutscher Psychiater, Professor für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Berlin und als Leiter der Landesheilanstalt Brandenburg-Görden sowie als Gutachter an der Kinder- und Erwachsenen-„Euthanasie“ im nationalsozialistischen Deutschland beteiligt.
Hans Heinze wurde am 18.10.1895 in Elsterberg/Vogtland geboren. Nach dem Abitur und freiwilligem Kriegsdienst studierte er Medizin in Leipzig und promovierte hier 1923. Bis 1934 absolvierte Hans Heinze eine Assistenz, vornehmlich an der Psychiatrischen- und Nervenklinik der Universität Leipzig, wo er eine jugendpsychiatrische Fachabteilung leitete. 1932 erfolgte die Habilitation, am 1.5.1933 der Beitritt in die NSDAP. Ein Jahr später übernahm er die Leitung der Landesanstalt Potsdam und profilierte diese zu einer in Fachkreisen geschätzten Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Mit ihrer Auflösung kam er als Direktor an die Landesanstalt Görden. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Gördener Einrichtung zu einer wichtigen Institution im Rahmen der Verbrechen gegen geistig und körperlich behinderte Menschen.
1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet, war Prof. Heinze u. a. im NKWD-Speziallager in Sachsenhausen inhaftiert. Nach seiner Haftentlassung 1952 ging er in die BRD und arbeitete ab 1954 als Leiter der Jugend-Psychiatrischen Klinik am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Wunstorf. Seit den 50er Jahren wurde gegen ihn wegen des Verdachts des Mordes bzw. der Beihilfe hierzu ermittelt. Er wurde u. a. angeschuldigt, als Planer, Gutachter und Leiter einer jugendpsychiatrischen Fachabteilung bzw. einer Heil- und Pflegeanstalt mit Rat und Tat wissentlich Hilfe bei der vorsätzlichen Tötung von mindestens 3.000 Neugeborenen und Kinder sowie mindestens 80.000 erwachsenen Geisteskranken geleistet zu haben. Nach mehreren amtsärztlichen Gutachten, die ihm Vernehmungs- und Verhandlungsunfähigkeit bescheinigten, fasste das Landgericht Hannover 1966 den Beschluss über die Außerverfolgungsetzung von Prof. Heinze. Er verstarb am 4.2.1983.
Quelle: Draußen auf dem Görden, Beatrice Falk und Friedrich Hauer, Berlin Verlag Arno Spitz GmbH
Hans Heinze wurde am 18.10.1895 in Elsterberg/Vogtland geboren. Nach dem Abitur und freiwilligem Kriegsdienst studierte er Medizin in Leipzig und promovierte hier 1923. Bis 1934 absolvierte Hans Heinze eine Assistenz, vornehmlich an der Psychiatrischen- und Nervenklinik der Universität Leipzig, wo er eine jugendpsychiatrische Fachabteilung leitete. 1932 erfolgte die Habilitation, am 1.5.1933 der Beitritt in die NSDAP. Ein Jahr später übernahm er die Leitung der Landesanstalt Potsdam und profilierte diese zu einer in Fachkreisen geschätzten Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Mit ihrer Auflösung kam er als Direktor an die Landesanstalt Görden. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Gördener Einrichtung zu einer wichtigen Institution im Rahmen der Verbrechen gegen geistig und körperlich behinderte Menschen.
1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet, war Prof. Heinze u. a. im NKWD-Speziallager in Sachsenhausen inhaftiert. Nach seiner Haftentlassung 1952 ging er in die BRD und arbeitete ab 1954 als Leiter der Jugend-Psychiatrischen Klinik am Niedersächsischen Landeskrankenhaus Wunstorf. Seit den 50er Jahren wurde gegen ihn wegen des Verdachts des Mordes bzw. der Beihilfe hierzu ermittelt. Er wurde u. a. angeschuldigt, als Planer, Gutachter und Leiter einer jugendpsychiatrischen Fachabteilung bzw. einer Heil- und Pflegeanstalt mit Rat und Tat wissentlich Hilfe bei der vorsätzlichen Tötung von mindestens 3.000 Neugeborenen und Kinder sowie mindestens 80.000 erwachsenen Geisteskranken geleistet zu haben. Nach mehreren amtsärztlichen Gutachten, die ihm Vernehmungs- und Verhandlungsunfähigkeit bescheinigten, fasste das Landgericht Hannover 1966 den Beschluss über die Außerverfolgungsetzung von Prof. Heinze. Er verstarb am 4.2.1983.
Quelle: Draußen auf dem Görden, Beatrice Falk und Friedrich Hauer, Berlin Verlag Arno Spitz GmbH