Wolfgang Rudolf

Wolfgang Rudolph wurde 1945 geboren. Er wuchs in Brandenburg auf und legte dort sein Abitur ab. Ein Theologiestudium kam danach nicht zustande, weshalb er als Hilfspfleger im Krankenhaus der Stadt zu arbeiten begann. Später qualifizierte er sich zum Krankenpfleger und übernahm die Ausbildung des Pflegepersonals. Mehr und mehr widmete er sich dem Puppenspiel und wurde in den achtziger Jahren zum stadtbekannten Puppenspieler. Wolfgang Rudolph geriet aufgrund seiner kritischen Sicht frühzeitig in Konflikt mit der DDR-Staatsmacht. Er war bei allen kirchlichen Friedens- und Umweltaktivitäten in Brandenburg dabei. Welche Rolle er in der Wendezeit in der Bürgerbewegung spielte, wird unter anderem daran erkennbar, dass ihn die Staatssicherheit auf die Liste derjenigen gesetzt hatte, die im „Ernstfall“ in einem Isolierlager interniert werden sollten.
Zeitzeuge Wolfgang Rudolph wurde wegen seiner Aktivitäten in der kirchlichen Friedensbewegung von der Stasi überwacht.



jacke wolfgang rudolfJacke des Puppenspielers Wolfgang Rudolph

Dem bekannten Brandenburger Puppenspieler Wolfgang Rudolph konnte schon vor der Wendezeit jeder ansehen, welche oppositionelle Überzeugung er hatte und was er am DDR-Staat kritisierte. Mit dieser Jacke bewegte er sich in den achtziger Jahren durch die Stadt und demonstrierte damit in aller Öffentlichkeit für Frieden und Menschenrechte. Zugleich symbolisiert diese Jacke auch ein Stück Brandenburger Kultur- und Kunstszene. Das Brandenburger Theater bot beispielsweise in der Wendezeit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt die Möglichkeit über aktuelle kommunale und politische Themen zu diskutieren. Vor den Aufführungen der Theaterstücke oder vor Veranstaltungen wurden dem Publikum die jeweils aktuellen Aufrufe des „Neuen Forum“ verlesen.