Zacharius Garcaeus
Rektor der Lateinschule und Stadtschreiber in der Altstadt von Brandenburg
Zacharius Garcaeus wurde am 11.1.1544 in Pritzwalk als Sohn des dortigen Bürgermeisters geboren. Seine akademische Ausbildung erhielt er an der Universität Wittenberg.
Nachdem er am Anfang seiner beruflichen Laufbahn als Rektor die Schule in seiner Vaterstadt geleitet hatte, wurde er im Jahre 1575 um Rektor der Lateinschule in der Altstadt Brandenburg. Er verfasste eine Schulordnung im Geist eines reformatorischen Humanismus. Nach ihr war in den oberen Klassen der Brandenburger Schulen der Gebrauch der deutschen Sprache unerwünscht. Auch in den Pausen und Freistunden mussten sich die Schüler lateinisch unterhalten. Aber schon nach einem Jahr gab er seine Lehrtätigkeit auf, um als Stadtschreiber in den Rat der Altstadt einzutreten.
Für dieses Amt wurden in der damaligen Zeit sehr gern Lehrer ausgewählt; denn ein Stadtschreiber hatte ein umfangreiches Betätigungsfeld. So zum Beispiel musste er alle Ratsbeschlüsse und Ratsangelegenheiten in das Stadtbuch eintragen. Bei Gerichtsverhandlungen war es seine Aufgabe, den Verhandlungsvorgang zu protokollieren. In Brandenburg gehörten die Stadtschreiber auch gleichzeitig zum Schöppenstuhl, wo sie einerseits als Beisitzer tätig waren, andererseits mussten sie dort die Schreibarbeiten leiten.
In Brandenburg verheiratete sich Garcaeus mit Anna Schüler, der Tochter des Bürgermeisters Andreas Schüler.
Wir verdanken Zacharius Garcaeus ein wertvolles geschichtliches Werk, das in lateinischer Sprache abgefasst ist. Das dritte und letzte Buch dieses Werkes enthält eine Beschreibung der Stadt Brandenburg, die er als Mutter- und Hauptstadt der Mark pries. Die Urhandschrift dieser Chronik, die sich einst in der fürstlichen Bibliothek in Wernigerode befand, überlieferte in einer farbigen Zeichnung eine Ansicht der Altstadt. Das aus dem Jahre 1582 stammende Bild gilt als die älteste Abbildung der Stadt Brandenburg und zeigt den nordwestlichen Teil der Altstadt mit dem Marienberg; vom Gotthardt-Kirchturm aus gesehen.
Altstadt Brandenburg um 1582, Bild aus einer Chronik des Stadtschreibers der Altstadt Brandenburg Zacharias Gartz (Garcaeus)
Als in den Jahren 1910 bis 1912 das Altstädtische Rathaus wiederhergestellt wurde, ehrte die Stadt den einstigen Rektor und Stadtschreiber mit der Anbringung seines Bildes am Portal in der Schusterstraße. In dem großen Spitzbogen über der Eingangstür erinnert eins der vier Medaillonbilder, die von dem Berliner Bildhauer Engelhardt geschaffen wurden, an Zacharius Garcaeus.
Zacharias Garcaeus, Medaillon am Altstädtischen Rathaus, Portal Schusterstraße. (Stadtmusuem Brandenburg an der Havel)
Literatur:
O. Tschirch: Urkunden zur älteren Geschichte der Saldernschen Schule; Programm, Brandenburg 1893
S. Schultz, K. Boelke, Beiträge zur Geschichte der St. Katharinenkirche und –Gemeinde zu Brandenburg a. H., Festschrift zum fünfhundertjährigen Besten der Kirche, Brandenburg a. H., 1901, S.61f.
Zacharius Garcaeus wurde am 11.1.1544 in Pritzwalk als Sohn des dortigen Bürgermeisters geboren. Seine akademische Ausbildung erhielt er an der Universität Wittenberg.
Nachdem er am Anfang seiner beruflichen Laufbahn als Rektor die Schule in seiner Vaterstadt geleitet hatte, wurde er im Jahre 1575 um Rektor der Lateinschule in der Altstadt Brandenburg. Er verfasste eine Schulordnung im Geist eines reformatorischen Humanismus. Nach ihr war in den oberen Klassen der Brandenburger Schulen der Gebrauch der deutschen Sprache unerwünscht. Auch in den Pausen und Freistunden mussten sich die Schüler lateinisch unterhalten. Aber schon nach einem Jahr gab er seine Lehrtätigkeit auf, um als Stadtschreiber in den Rat der Altstadt einzutreten.
Für dieses Amt wurden in der damaligen Zeit sehr gern Lehrer ausgewählt; denn ein Stadtschreiber hatte ein umfangreiches Betätigungsfeld. So zum Beispiel musste er alle Ratsbeschlüsse und Ratsangelegenheiten in das Stadtbuch eintragen. Bei Gerichtsverhandlungen war es seine Aufgabe, den Verhandlungsvorgang zu protokollieren. In Brandenburg gehörten die Stadtschreiber auch gleichzeitig zum Schöppenstuhl, wo sie einerseits als Beisitzer tätig waren, andererseits mussten sie dort die Schreibarbeiten leiten.
In Brandenburg verheiratete sich Garcaeus mit Anna Schüler, der Tochter des Bürgermeisters Andreas Schüler.
Wir verdanken Zacharius Garcaeus ein wertvolles geschichtliches Werk, das in lateinischer Sprache abgefasst ist. Das dritte und letzte Buch dieses Werkes enthält eine Beschreibung der Stadt Brandenburg, die er als Mutter- und Hauptstadt der Mark pries. Die Urhandschrift dieser Chronik, die sich einst in der fürstlichen Bibliothek in Wernigerode befand, überlieferte in einer farbigen Zeichnung eine Ansicht der Altstadt. Das aus dem Jahre 1582 stammende Bild gilt als die älteste Abbildung der Stadt Brandenburg und zeigt den nordwestlichen Teil der Altstadt mit dem Marienberg; vom Gotthardt-Kirchturm aus gesehen.
Altstadt Brandenburg um 1582, Bild aus einer Chronik des Stadtschreibers der Altstadt Brandenburg Zacharias Gartz (Garcaeus)Als in den Jahren 1910 bis 1912 das Altstädtische Rathaus wiederhergestellt wurde, ehrte die Stadt den einstigen Rektor und Stadtschreiber mit der Anbringung seines Bildes am Portal in der Schusterstraße. In dem großen Spitzbogen über der Eingangstür erinnert eins der vier Medaillonbilder, die von dem Berliner Bildhauer Engelhardt geschaffen wurden, an Zacharius Garcaeus.
Zacharias Garcaeus, Medaillon am Altstädtischen Rathaus, Portal Schusterstraße. (Stadtmusuem Brandenburg an der Havel)Literatur:
O. Tschirch: Urkunden zur älteren Geschichte der Saldernschen Schule; Programm, Brandenburg 1893
S. Schultz, K. Boelke, Beiträge zur Geschichte der St. Katharinenkirche und –Gemeinde zu Brandenburg a. H., Festschrift zum fünfhundertjährigen Besten der Kirche, Brandenburg a. H., 1901, S.61f.